Nach dem Vorbild des holländischen "Woonerf" entstand bereits 1976 in Unterhaching eine der ersten Verkehrsberuhigungen Deutschlands.
Zu einer Zeit, da in der Bundesrepublik Deutschland weder Erfahrungen noch gesetzliche Grundlagen zur Verkehrsberuhigung vorlagen,
entschloß sich die Gemeinde zu einer Lösung, die auch heute noch als ungewöhnlich gelten kann. Die Straßen im "alten Dorf" wurden hierbei
zu einer einzigen Mischfläche ohne gesonderte Rad- und Fußwege umgewidmet. Die Art der Straßengestaltung zwingt die Kraftfahrer zum langsamen Fahren,
wodurch er aufmerksamer gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern ist. Das Miteinander aller Verkehrsteilnehmer wurde verbessert und eine größere Rücksichtnahme erzielt.
Der gut erhaltene Dorfcharakter ist gewahrt, Straßen und Plätze laden mit neuem Grün wieder zum Verweilen ein.
Begleitende Untersuchungen, die von der Bundesanstalt für Straßenwesen und vom Umweltbundesamt veranlaßt wurden, sollten vor allem drei Fragen klären:
1. Treten neue Risiken auf, wenn das Prinzip der Trennung von Kraftverkehr, Radfahrern und Fußgängern aufgegeben wird und alle auf einer gemeinsamen Fläche verkehren?
2. Wie ändert sich der Verkehrslärm; fühlen sich die Anwohner durch die Geräusche nach dem Umbau weniger belästigt?
3. Welche Methoden sind geeignet, um den Lärm und das Verhalten aller Verkehrsteilnehmer vor und nach dem Umbau erfassen, beschreiben und beurteilen zu können?
Die vorliegende Broschüre vermittelt einen Eindruck von dem umgestalteten Gebiet und gibt einen Überblick über die Auswirkungen der Verkehrsberuhigung in Unterhaching.
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